Unter dem Motto „Wir wollen uns erinnern“ gedenken in Würzburg und Unterfranken seit 2010 Menschen der jüdischen Opfer der Deportationen von 1941-1944. Bis auf eine starteten sie in Würzburg. Knapp 1 500 der Deportierten mussten sich im Platz’schen Garten zur Abfertigung einfinden, einem Vergnügungslokal am heutigen Friedrich-Ebert-Ring. Von dort liefen sie unter Bewachung mit Gepäck zum Güterbahnhof Aumühle, dem “Aumühl-Ladehof”, wo die Züge zur Vernichtung abfuhren.
Am 10. November 2010 fand die Gedenkveranstaltung zur Übergabe des Denkmals am Platz’schen Garten statt. Die Abtei Münsterschwarzach hatte auf ihr Gelände eingeladen. Trotz des schlechten Wetters war die Veranstaltung gut besucht, Reden und Musik boten einen würdigen Rahmen. Nur Fotos und Presseberichte gibt es kaum.
Wenig später zogen die Benediktiner aus ihrer bereits verkauften Immobilie aus. Bestehende Gebäude wurden umgebaut und neu genutzt, Neubauten errichtet. Wegen dieser neuen Planungen sollte das Denkmal um etwa 50 m versetzt werden. Dies bot die Chance, vor dem Denkmal mehr Platz für Besucher zu schaffen. Die Projektgruppe stimmte zu und 2015 fand die Verlegung statt. Veränderungen in der Bepflanzung und die Wiedererrichtung des historischen Zauns veränderten das Aussehen des Denkmals seitdem mehrfach.
Mit den Stelen 2 bis 4 konnte der Weg der Erinnerung am 26. September 2017 bis auf den Schlusspunkt am Standort Aumühle fertig gestellt werden. Pater Meinrad Duffner hatte bei den neuen Stelen Höhe und Design angepasst. Die Oberkante endet mit einem Streifen, dessen Öffnungen an die Steine auf jüdischen Grabstelen erinnern.
Die Gedenkveranstaltung in Form eines Erinnerungszuges vom Platz’schen Garten zum Aufgang zum Aumühl-Ladehof wurde von Schulklassen aus ganz Unterfranken gestaltet. Vertreter unterfränkischer Kommunen nahmen ebenfalls teil.