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Kaiserstraße 25

Vereinigte Transitkellereien, Wein, Import und Agenturen

Gründer: Maier Kahn (1833-1907). Inhaber 1930: Wilhelm Kahn (1874-1936), Röse Kahn (geb. 1886), Kurt Stern (1905-1987).

Im Jahr 1902 übernahm Wilhelm Kahn die Weinagentur seines Vaters Maier Kahn und gründete auf dieser Basis 1913 die Vereinigten Tranistkellereien in der Rüdigerstraße 2. 1928 zog das Geschäft in die Kaiserstraße 25 um.

Zu dieser Zeit war auch sein Schwiegersohn Kurt Stern als Mitinhaber am Geschäft beteiligt. Spätestens seit dem Tod von Wilhelm Kahn 1936 stieg auch dessen Witwe Röse Kahn in die Geschäftsleitung mit ein. 1938 verließen Kurt Stern und Röse Kahn unter dem Druck der NS-Repressionen die Stadt Würzburg, nachdem die Firma in der Kaiserstraße verkauft worden war. Sie wurde von den neuen Besitzern unter demselben Namen weitergeführt.

Kaiserstraße 25, 1935 © Stadtarchiv Würzburg
Kaiserstraße 25, 1935 © Stadtarchiv Würzburg

Biographien der Besitzer

 
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Maier Kahn

Maier Kahn kam am 24. Februar 1833 in Würzburg zur Welt. Er wurde Kaufmann und übernahm das väterliche Tuch- und Schnittwarengeschäft in der Schönleinstraße 9.

Erst mit 36 Jahren heiratete er 1869 Franziska Hirsch, das Ehepaar bekam drei Kinder. Nachdem er 1860 das Bürgerrecht in Würzburg erhalten hatte, wechselte Maier Kahn die Branche und gründete eine Weinagentur in der Rüdigerstraße 2. Sein Sohn Wilhelm übernahm 1902 das Geschäft, aus dem 1913 die „Vereinigten Transitkellereien“ hervorgingen. Maier Kahn starb am 17. Februar 1907 in Würzburg, seine Frau lebte noch bis 1925.

Wilhelm Kahn

Wilhelm Kahn, am 5. Mai 1874 in Würzburg geboren, war der Sohn des Tuch- und Weinhändlers Maier Kahn und seiner Frau Franziska, geb. Hirsch. Nach dem Abschluss der Höheren Schule ging er bei der Firma S. Rosenthal in die Lehre. 1902 übernahm er die Weinagentur „Kahn Maier“ seines Vaters, die dieser in der Rüdigerstraße 2 gegründet hatte. Wilhelm Kahn machte daraus 1913 die „Vereinigten Transitkellereien Wilhelm Kahn“ an der gleichen Adresse, bevor er im Jahr 1928 mit der Firma in die Kaiserstraße 25 umzog.

1907 hatte er die aus Elberfeld stammende Rosa Blumenthal geheiratet, das Ehepaar bekam die Tochter Ruth.

Wilhelm Kahn gehörte zu den liberal eingestellten Honoratioren der jüdischen Gemeinde, war Mitglied vieler Vereine und Gruppierungen und engagierte sich politisch. 1908, 1912 und 1914 wurde er zum Magistratsrat gewählt. Im Ersten Weltkrieg verwundet, erhielt Wilhelm Kahn verschiedene Auszeichnungen. Dem folgte um 1918 die Ernennung zum Kommerzienrat.

Von 1919 bis 1930 saß Kahn für die liberale DDP erneut im Würzburger Stadtrat und war unter anderem lange Zeit als Vorsitzender des Fränkischen Weinhändlerverbandes tätig. 1936 starb er mit 62 Jahren. Sein Schwiegersohn Kurt Stern, seit 1928 Mitinhaber, übernahm nun zusammen mit seiner Schwiegermutter Röse bis zur „Arisierung“ zwei Jahre später die Leitung der Firma.

Röse Kahn

Röse Kahn kam am 28. Oktober 1886 in Elberfeld zur Welt, einem heutigen Stadtteil von Wuppertal. Als junge Frau zog sie ins unterfränkische Würzburg, wo sie 1907 Wilhelm Kahn heiratete. Gemeinsam hatte das Ehepaar eine Tochter namens Ruth.

Röse Kahn war gesellschaftlich engagiert, stand um 1920 als Vorsitzende dem Schulausschuss der Sophienschule vor. 1922 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Israelitischen Mittelstandshilfe.

Spätestens nach dem Tod ihres Mannes Wilhelm 1936 trat Röse in die Geschäftsleitung der Vereinigten Transitkellerei ein. Nach dem erzwungenen Verkauf der Firma 1938 zog sie nach München, wo sie für kurze Zeit ihren Lebensunterhalt als Kosmetikerin verdiente. Als ihre Tochter Ruth Stern mit ihrer Familie im Juni 1938 erfolgreich nach New York emigriert war, beschloss Röse, ihr zu folgen. Dort starb sie im März 1971 im Alter von 84 Jahren.

Kurt Stern

Kurt Stern wurde am 8. März 1905 im unterfränkischen Mellrichstadt geboren. Sein Vater Max Stern war dort Bankier, seine Mutter kam aus der Familie Basswitz.

Ab 1915 besuchte Kurt in Würzburg die Oberrealschule und absolvierte danach eine kaufmännische Ausbildung. Er arbeitete in München, in Würzburg wie auch in Chemnitz.

1928, im Jahr seiner Hochzeit mit Ruth Kahn, trat er in die Firma Vereinigte Transitkellereien seines Schwiegervaters Wilhelm Kahn ein und wurde Mitinhaber. Nach dem Tod des Schwiegervaters führte er die Geschäfte zusammen mit seiner Schwiegermutter Röse Kahn.

Die zunehmende Ausgrenzung durch die Nationalsozialisten und der erzwungene Verkauf der Firma veranlassten ihn zur Flucht aus Deutschland. Er emigrierte im Juni 1938 mit seiner Frau Ruth und den beiden Söhnen nach New York. Zuletzt lebte er mit seiner zweiten Ehefrau Catherine Sterner in Hackettstown, New Jersey, wo er am 27. Oktober 1987 im Alter von 82 Jahren starb.

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