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Kaiserstraße 28, Erdgeschoss und 1. Stock

Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandlung Baer

Gründer: Sigmund Baer (1842-1895). Inhaber 1930: Adolf Baer (geb. 1903).

Sigmund M. Baer gründete das Geschäft an der Ecke Kaiserstraße/Kaiserplatz bereits im Jahr 1869 – zu einer Zeit, als die Kaiserstraße noch gar nicht erschlossen und bebaut war. Nach seinem Tod 1895 führte seine Witwe Johanna (1846-1927) das Geschäft weiter, bevor es schließlich von ihrem Sohn Max (1869-1932) übernommen wurde. Dessen Sohn Adolf Baer trat zunächst als Prokurist in die Firma ein und wurde 1923 zum Teilhaber; nach dem Tod von Max Baer 1932 stieg Adolf zum Geschäftsbesitzer auf.

Um 1934 zog Adolf Baer mit dem Geschäft in eine Seitenstraße der Kaiserstraße, die Marcusstraße 9 um. Wie alle anderen jüdischen Geschäftsinhaber trafen ihn der Druck und die Gesetze der NS-Politik, so dass ihm nichts anderes übrig blieb als die Firma aufzulösen. Kurze Zeit später gelang ihm und seiner Familie 1939 die Emigration nach Palästina.

Kaiserstraße 28, 1939 © Sammlung Dürrnagel
Kaiserstraße 28, 1939 © Sammlung Dürrnagel

Biographien der Besitzer

 
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Sigmund M. Baer

Sigmund M. Baer wurde am 27. Juni 1842 bei Römhild in Südwestthüringen als Seligmann Baer geboren. Wie viele Juden im 19. Jahrhundert führte er einen jüdischen und einen säkularen Vornamen, der mit dem gleichen Buchstaben anfing.

1868 heiratete er Johanna Rosenheim, die Tochter eines Heidingsfelder Weinhändlers. Gemeinsam hatte das Ehepaar sechs Kinder, von denen zwei jung starben. Sigmund Baer war Kaufmann und eröffnete 1869 die Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandlung „S.M. Baer“ in der Kaiserstraße 28. Daneben engagierte er sich in der Handelskammer.

Nach seinem relativ frühen Tod im April 1895 führte seine Witwe Johanna für kürzere Zeit das Geschäft, bevor der Sohn Max den Betrieb übernahm. Johanna Baer lebte nun von ihrem Vermögen und starb am 16. April 1927.

Johanna Baer

Johanna Baer, geb. Rosenheim, wurde am 16. Juni 1846 als Tochter eines Weinhändlers in Heidingsfeld bei Würzburg geboren.

1868 heiratete sie den Kaufmann Sigmund Baer in Würzburg. Ein Jahr später gründete ihr Ehemann die Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandlung „S.M. Baer“ und der älteste Sohn Max wurde geboren. Insgesamt bekam das Ehepaar 6 Kinder, von denen jedoch die beiden jüngsten bereits im Kleinkindalter starben.

Nach dem Tod ihres Mannes im April 1895 übernahm Johanna für kurze Zeit die Geschäftsleitung der Großhandlung, bevor ihr Sohn Max den Familienbetrieb für die nächsten Jahrzehnte weiterführte.

Johanna Baer starb 32 Jahre nach ihrem Ehemann am 16. April 1927 in Würzburg.

Max Baer

Max Baer kam am 23. November 1869 als ältester von sechs Kindern in Würzburg zur Welt. Seinem Vater Sigmund Baer gehörte die gleichnamige Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandlung in der Kaiserstraße 28. Nach dessen frühem Tod im Jahr 1895 und einer Übergangsphase unter der Leitung seiner Mutter übernahm Max Baer die regional bedeutende Firma.

1900 heiratete er die aus Bozen in Südtirol stammende Elfriede Huldschiner, mit der er drei Kinder hatte. Zwei von ihnen starben jedoch als junge Erwachsene 1923 bzw. 1924 an der Spanischen Grippe.

Max engagierte sich als langjähriges Mitglied der Industrie- und Handelskammer und fungierte seit 1904 als Beisitzer am Kaufmannsgericht. 1916 folgte die Ernennung zum ehrenamtlichen Handelsrichter, die 1925 erneuert wurde. Er diente trotz seines Alters im Ersten Weltkrieg.

Schon mit 54 Jahren übergab er 1923 das Geschäft an seinen Sohn Adolf, bevor er am 29. Januar 1932 starb. Max‘ Frau Elfriede wurde im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie ein halbes Jahr später umkam. Zu diesem Zeitpunkt lebte der Sohn Adolf Baer bereits seit mehr als drei Jahren in Palästina. Den Familienbetrieb hatte er unter dem Druck der NS-Politik 1939 auflösen müssen.

Adolf Baer

Adolf Baer wurde am 7. Oktober 1903 in Würzburg als zweites von drei Kindern geboren. Sein Vater Max Baer leitete seit 1895 die Kurz-, Weiß- und Wollwarengroßhandlung „S.M. Baer“, die sich lange an der Kaiserstraße 28 und seit 1934 in der Marcusstraße 9 – einer Querstraße der Kaiserstraße – befand.

Nach dem Besuch des Realgymnasiums wollte Adolf Baer eigentlich eine Laufbahn als Ingenieur einschlagen. Als jedoch sein Bruder Sigmund im Mai 1923 an der Spanischen Grippe gestorben war, folgte Adolf der Familientradition und trat als Prokurist in das väterliche Geschäft ein. Wenig später übernahm er bereits die Leitung der Firma.

Er heiratete die 1909 ebenfalls in Würzburg geborene Ilse Peltersohn, das Ehepaar bekam einen Sohn.

1939 sah sich Adolf Baer auf Druck der Nationalsozialisten gezwungen, die Firma aufzulösen. Kurz darauf floh er mit seiner Familie nach Tel Aviv.

Seine Mutter blieb alleine in Unterfranken zurück. Sie wurde im September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort ein halbes Jahr später. In Tel Aviv zählte Adolf zu den Mitbegründern der israelischen Modeindustrie und lebte zuletzt als Leiter einer Hühnerfarm mit seiner Frau in Ramoth HaShavim.

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