Josef Laredo Kunstgewerbehaus, Luxus- und Lederwaren, mit Graphischem Kabinett
Gründer: Josef Laredo (1845-1907). Inhaber 1930: Oskar Laredo (1878-1966).
In dem 1877 gegründeten „Kaizer-Bazar“ der Familie Laredo gab es zunächst Galanteriewaren und später Haushaltsartikel, Beleuchtungskörper sowie allerlei Neuheiten aus dem Kunstgewerbe zu kaufen. Dies machte die Firma sehr bekannt.
Nach dem Tod Josef Laredos übernahm dessen Sohn Oskar im Jahr 1907 das Geschäft und erwarb im März 1908 das Gebäude in der Kaiserstraße 7. 1912 erhielt er zusammen mit seiner Mutter Jeanette Laredo (geb. 1855) zeitgleich mit anderen Würzburger Kaufleuten den prestigeträchtigen Titel „Königliche Hoflieferanten“. Die Mutter war Teilhaberin am Familienbetrieb. Sie war es vermutlich auch, die ihren Sohn während seines Einsatzes im Ersten Weltkrieg in der Leitung des Geschäfts vertrat.
Nach dem Krieg eröffnete Oskar Laredo im Haus Nr. 5, das er 1921 erwerben konnte, seine Galerie „Graphisches Kabinett“ und versuchte dort, moderne Kunst in Würzburg bekannt zu machen und zu etablieren. Es ließ ihn von Anfang an zur Zielscheibe der Nationalsozialisten werden, die nichts unversucht ließen, um ihn unter Druck zu setzen, zur Aufgabe von Geschäft und Besitz zu nötigen und aus dem Land zu treiben. So musste er das Haus Kaiserstraße 5 bereits 1933 wieder verkaufen.
Im Juli 1935 veräußerte die Familie Laredo unter dem starken Druck das Kaufhaus an einen Kaufmann aus Göttingen, der Verkauf des Hauses Kaiserstraße 7 folgte 1937. Oskar Laredo emigrierte im April 1937 in die USA; seine Frau Else Laredo, geb. Markus (1883-1948), die als Prokuristin im Betrieb tätig gewesen war, folgte ihm im August desselben Jahres.