Bruno Hellmann kam am 4. September 1894 als zweites Kind von Ludwig und Mina Hellmann, geb. Schlesinger, in Würzburg zur Welt. Im Unterschied zu seinem Vater und seinem Bruder Karl, die beide Mediziner waren, entschied er sich für den Kaufmannsberuf.
Nach seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg und im paramilitärischen Freikorps Würzburg gründete er seine eigene Firma, eine Papiergroßhandlung. Später sattelte er um, stellte Kisten her und handelte mit Flaschen. Die Kisten waren geeignet für internationale Transporte von Umzugsgut und bei den zahlreichen jüdischen Emigranten gefragt. Daneben führte Hellmann mit einem Kompagnon eine Spielwarenfabrikation.
Seine Vereinsmitgliedschaften bezeugen sein hohes sportliches Interesse, dem er infolge der NS-Ausgrenzungspolitik schließlich nur noch im Rahmen des jüdischen Turn- und Sportvereins nachgehen konnte.
Kurz nach der Auflösung seines Geschäfts emigrierte Bruno Hellmann im April 1939 nach Istanbul, wo sein Bruder Karl als Professor für HNO-Heilkunde bereits seit drei Jahren an der Universität lehrte. Karl verhalf seinem Bruder Bruno zur Weiterreise in die USA nach Miami, wo dieser über lange Zeit in der Hotelbranche tätig wurde. Dort starb Bruno Hellmann, der erst in den USA geheiratet hatte, im Januar 1976.