Woche des Gedenkens Ende Juni 2025 mit drei Höhepunkten in Würzburg

    35. Stolperstein-Verlegung am Dienstag, den 24.6.

    Besuch der Nachkommen von John Katzmann von Mittwoch bis Sonntag, 25.-29.6.

    IV.Eröffnung des „DenkOrtes Deportationen“ am 27.6.2025

Erst der Blick auf den Einzelnen in der Nähe weckt Betroffenheit. So wurde am Dienstag dreier Opfer von Krankenmorden („Euthanasie“) und eines jüdischen Ehepaares gedacht. Auf 712 Personen stieg dadurch die Zahl der Stolpersteine in Würzburg. Besonders ins Einzelne ging es bei Gabriele Schelble in der Virchowstraße 5, für die die „Omas gegen Rechts“ die Patenschaft übernommen hatten.

„Nun stehen wir hier, geben dem Namen Klang.

Was wir heute sehen, macht unsre Herzen bang.

Gabriele Schelble, dein Leben – nur 32 Jahre lang!

Doch wert, wie das unsre, voll Würde und Sein.

Das Schweigen durchbricht heut diesen Stolperstein

Und erinnert uns täglich, menschlich zu sein!“,
so endete Claudia Gabel ihr selbstverfasstes Gedicht. Auch TV Mainfranken berichtete darüber.

Die neunköpfige Familiengruppe Katzmann hatte sich nach langem Zaudern entschieden, ins Land der bitteren Erfahrungen ihres Vaters John Katzmann, als Hanns K. 1941 ausgewandert, zurückzukehren. Die Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Würzburg geriet für sie zur Rehabilitierung. Der künftige OB Martin Heilig hob die enge Einbindung von Alfred Katzmanns Textilunternehmen in die sozialen Aktivitäten der damaligen Stadt hervor.

So war auch der Hauptbeitrag bei der 4. Eröffnung des DenkOrtes am Freitag für Gary Katzmann, einen hohen Bundesrichter der USA aus New York, vorbehalten. Die letzten Jahre seines Vaters John seien aufgehellt gewesen durch deutsche Telefonate mit dem AK Stolpersteine aus Würzburg. Er rühmte die Würzburger Erinnerungskultur , die „in ihrem Bemühen, an die Geschichte der Unmenschlichkeit und Grausamkeit zu erinnern, auch richtungsweisend dabei ist, die Würde des Menschen und den gegenseitigen Respekt für alle in dieser Welt zukünftig zu fördern.“

Weitere 11 Gepäckstücke kamen zu den 88 bereits dort aufgestellten hinzu, so dass mit dem Gedichtkoffer nun 100 Gepäckstücke dort vertreten sind:

Burgpreppach, Großlangheim, Karbach, Kleinlangheim, Mainstockheim, Nordheim/Rhön, Oberaltertheim, Oberelsbach, Unteraltertheim, Zeilitzheim und Zeitlofs.

Bald-OB Martin Heilig ordnete diese Erweiterung so ein: „Der DenkOrt Deportationen ist ein wunderbares Beispiel für einen gelungenen Zusammenklang aus bürgerschaftlichem Engagement, politischen Institutionen und ihren Mandatsträgern.“

Das Bild zeigt John Katzmann bei seiner Rede, hinter ihm links Bezirkstagspräsident Stefan Funk.

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