UNICEF-Studierende erinnern an Kinder und Jugendliche

 

Etwa 100 Menschen hatten sich am 27.1.22 beim DenkOrt Deportationen am Hauptbahnhof eingefunden. Sie waren der Einladung der Studierendengruppe von UNICEF in Kooperation mit dem Verein DenkOrt Deportationen und dem Arbeitskreis Stolpersteine gefolgt, am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus Präsenz zu zeigen.

Rina Meerson und Maren Schmitt von UNICEF verwiesen auf Teddybär und Kinderwagen am DenkOrt, die deutlich machen, dass auch Kinder den Grausamkeiten des NS-Regimes zum Opfer fielen. Insgesamt wurden aus Unterfranken 166 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 17 Jahren deportiert, die meisten vom Würzburger Bahnhof aus. In den Lagern des NS-Staates in Osteuropa wurden sie ermordet. Das habe sie als Kinderschutz-Organisation motiviert, dieses Gedenken zu veranstalten.

Der Landtagsabgeordnete Patrick Friedl erinnerte an die 15 Monate alte Hanna Klein aus Theilheim bei Schweinfurt. Sie lag damals im Kinderwagen, der im Ringpark an der Sammelstelle im Platz’schen Garten fotografiert wurde, und wartete mit ihrer Mutter auf die Deportation. An sie erinnert der Kinderwagen, der am DenkOrt steht. Der Tod der Kleinkinder war ein brutal schneller. Direkt nach der Ankunft gingen sie mit ihren Müttern ins Gas

Die Verlesung der Namen durch Schülerinnen wurde ergänzt durch Lichter, die von Kindern auf dem DenkOrt verteilt wurden.

Eine Gedenkminute schloss sich an.

Benita Stolz vom AK Stolpersteine war berührt davon, wie groß das Interesse der UNICEF-Studierenden bei einem Weg der Erinnerung gewesen sei. Sie mahnte: „Denn es ist vor allem an der Jugend, alles zu unternehmen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“

Die Linien zur Gegenwart zeigte sie auf: „Mit der anschließenden Stolperstein-Reinigungsaktion bringen Sie den Würzburgern nahe, dass die Namen auf den Steinen zu den Menschen gehören, die wirklich heute ihre Nachbarn wären. Sie putzen Steine für Kinder und Jugendliche, die heute 80, 81, 82 Jahre wären. Sie wären unsere Nachbarn im Seniorinnenheim, würden neben uns im Bus oder in der Straßenbahn sitzen.“

Im Anschluss putzten die UNICEF-Mitglieder und andere die Kinder-Stolpersteine in der Innenstadt und schmückten sie mit Blumen und Kerzen.

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