Unterstützung aus Wiesentheid und Prichsenstadt

Vorbildlich setzen sich der Verein Alt-Prichsenstadt e.V. sowie eine Bürgerinitiative in Wiesentheid für das DenkOrt-Projekt ein. Sie unterstützen die Errichtung der zentralen Gedenkstätte zur Erinnerung an die jüdischen NS-Opfer aus ganz Unterfranken in Würzburg. So gelang es ihnen zum Beispiel, den Gemeinderat in Wiesentheid umzustimmen. Der hatte zunächst eine finanzielle Beteiligung am DenkOrt abgelehnt.

Am 9. Juli 2019 luden Verein und Initiative zu einer Informationsveranstaltung im Prichsenstadter Stadtteil Laub ein. Auf ihr stellte Benita Stolz als Vorsitzende des Vereins DenkOrt Aumühle e.V. das geplante Denkmal und seinen neuen Standort vor dem Hauptbahnhof vor. Am Ende der Veranstaltung übergab die Bürgerinitiative „Wiesentheid unterstützt den DenkOrt Aumühle Würzburg“ symbolisch ein Spendenscheck an die Vereinsvertreter aus Würzburg. Mit großer Freude und Dank nimmt der Verein diese Unterstützung auf.

Im Bild (v. l.): Elke Wagner (AK Stolpersteine Würzburg), Benita Stolz (Vorsitzende des Vereins DenkOrt Aumühle e.V.), Harald Godron (Initiator der Bürgerinitiative aus Wiesentheid), Wolf-Dieter Gutsch (Sprecher des Arbeitskreises „Stolpersteine – Erinnern und Gedenken“ im Verein Alt Prichsenstadt e.V.).

Besuch in Bischofsheim bei den Holzbildhauern

Scheckübergabe der AWO an den Verein

Die AWO Unterfranken hat 500 € für den DenkOrt Aumühle gespendet. Am Dienstag, 16.10.2018 war die Scheckübergabe durch Stefan Wolfshörndl und Martin Ulses von der AWO an Benita Stolz, Hannelore Hübner und Karl-Heinz Spiegel von DenkOrt Aumühle e.V. Der Verein bedankt sich herzlich und hofft auf viele Nachahmer.

Stele an der Kaiserstraße demoliert

Am 8. Oktober 2018 wurde es bemerkt: Die Glasscheibe der Stele an der Kaiserstraße war mit einem harten Gegenstand in Kniehöhe eingeschlagen worden, die ganze Scheibe unter der Oberfläche geborsten. Kaum noch kann man die Beschriftung lesen. Doch nicht nur das, Spritzspuren in ähnlicher Höhe, eingetrocknete Lachen vor der Stele und Rotzspuren an ihrer Seite lassen eine Vielfalt an Körperflüssigkeiten auf dem Denkmal ahnen. Die Aufschrift mit den Namen der Spender ist abgerissen.

Direkte Belege für einen antisemitischen Hintergrund fehlen. Doch nichts sonst in der Umgebung ist zerstört, nur die Stele. Sie ist nachts nicht beleuchtet. Woran sie erinnert, die jüdische Geschäftswelt an der Kaiserstraße bis 1938, reichte aus, war wohl bekannt. Es war kein Zufall, dass Haß und Zerstörungswut ausgerechnet hier ihr Ziel fanden. So etwas nennt man Antisemitismus. Und es zeigt, wie wichtig nun erst recht Erinnerungskultur ist.

Aktualisierung Frühjahr 2019: Weder die Täter noch ihre Motive konnten ausfindig gemacht werden, die Ermittlungen wurden eingestellt. Inzwischen ist die Stele grundlegend gereinigt und die Scheibe ausgetauscht worden. Wir danken herzlich allen Spendern, die einen Beitrag dazu geleistet haben.

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